Spezialisierung

Als Osteopath und begeisterter Kletterer habe ich zwei Leidenschaften, die sich verbinden lassen. Ich habe eine Spezialisierung auf Beschwerden und Verletzungen im Klettersport entwickelt.

Meine Kompetenzen in diesem Bereich ergeben sich durch die intensive Auseinandersetzung mit Schmerzen bei Kletterern und den praktischen Fertigkeiten, Ursachen für Überbelastungen am menschlichen Körper ausfindig zu machen. Langjährige Selbsterfahrung der körperlichen Anforderungen im Klettersport hilft mir dabei, die Problemstellungen spezifisch nachvollziehen zu können.

Ein belastbarer Arm braucht mehr als Muskeln

Thoracic Outlet Syndrome

Viele Beschwerden an Gelenken, Muskeln, Sehenansätzen sind das Resultat eines Missverhältnisses zwischen Belastung vs Belastbarkeit. Für einen belastbaren Bewegungsapparat müssen einige Voraussetzungen für Regeneration gegeben sein. Anhaltende Beschwerden und Schwellungen bei Kletterern werden sehr häufig durch eine schlechte Durchblutung im Arm unterhalten (Einschlafende Finger, kalte Finger/Hände). Dies wird durch vermehrte Kompression auf Gefäße im Schultergürtel verursacht. In exzessiver Ausprägung („thoracic outlet syndrome“ genannt) kommt es dann zu permanenten Schmerzen im Arm. Abstufungen sind fließend und kommen schleichend. Natürlich sind auch andere Faktoren von Bedeutung (Art des Trainings, Muskelmissverhältnis, Schlafqualität, Stress, osteopathische Dysfunktionen aus der Vergangenheit, etc…)

Neben der Regenerationsqualität können Schmerzen im Arm auch bei ausgezeichneter Durchblutung von ganz wo anders kommen. Ausstrahlende Schmerzen (referred pain) von Triggerpunkten in der Schultermuskulatur kommen genauso vor. Am häufigsten betroffen bei Kletterern sind latissmus dorsi, pectoralis major, teres major und infraspinatus.

https://www.triggerpoints.net/symptom/dorsal-finger-pain

https://www.triggerpoints.net/muscle/pectoralis-major

https://www.triggerpoints.net/muscle/latissimus-dorsi

Schmerz trotz Kletterpause

Chronische Beschwerden beim Klettern haben nicht nur Kletterbelastungen als Ursache. Eine verminderte Belastbarkeit von Strukturen ist die Ursache für eine Überlastung bei Beanspruchung des Bewegungsapparats. Es kommt zu Schmerzen während oder nach dem Klettern. Mit der Zeit entsteht so eine chronische Entzündung, die sich durch eine Druckschmerz, Ruheschmerz, und ggf Schwellung äußert.

Eine verminderte Belastbarkeit kann vielfältige Ursachen haben. Trainingsdysbalancen, Schlaf, Ernährung und osteopathische Dysfunktionen aus der Vergangenheit können beitragende Faktoren sein. Eine Sportpause, also eine Reduktion der Belastung führt in vielen Fällen zwar zur Linderung der Symptome, ändert aber nichts an der Belastbarkeit eines Gewebes. Der Schmerz kommt nach Wiederaufnahme des Belastung (Klettern/Sport) zurück. Um die Belastbarkeit zu verbessern, muss man verstehen, was Voraussetzungen für belastbare Strukturen sind, und welche Defizite im individuellen Fall vorhanden sind.

Untersuchung und Diagnostik

Für die Diagnostik ist einerseits die Anamnese (Seit wann, wo, wie, wie lange…) und andererseits die manuelle Untersuchung von Bedeutung. Eine osteopathische Anamnese als Hintergrund hilft immer, den gesamten Körper mit allen Geschehnissen zu verstehen, und Hypothesen zu bilden, wieso der Schmerz immer wieder kommt.

Bildgebende Verfahren wie ein Röntgen, ein MRT und Ultraschallbilder sind bei unfallsbedingten Verletzungen mit hoher Krafteinwirkung hilfreich. Bei chronischen Beschwerden sind sie weniger aussagekräftig, da es weniger um die Art der Verletzung sondern mehr um die Ursachen für mangelnde Heilung geht. Und diese sind in einem Bild nicht ersichtlich.

Behandlung

Der Behandlungsansatz wird nach möglichen Ursachen aus Anamnese und Untersuchung gebildet. Diese Ursachen sind so individuell wie jeder Mensch selbst, weshalb es keinen pauschalen Behandlungsansatz gibt. Alte Verletzungen, Fehlstellungen und Dysbalancen sind ein Teil davon. Diese werden mit manuellen Techniken, Faszientechniken, Triggerpunkten und diversen Druck- und Zugtechniken behandelt. Sie führen zu einer Verbesserung der Gewebespannung und der Gelenksmobilitäten.

Auch andere Einflüsse für Regeneration wie Schlaf, Stress, Ernährung und Mindset sind evidenzbasierte Einflussfaktoren zur Schmerzentstehung. Sollten sich diese als relevant herausstellen, ist es sinnvoll, daran zu arbeiten. Die Osteopathische Behandlung setzt dort an, wo die Belastbarkeit der Struktur oder im gesamten Organismus abhanden gekommen ist. Eine systemische Veränderung gelingt über Viszerale Therapie, CranioSacrale Therapie, Atemtechniken (Vegetativum), Verbesserung des Mindsets, Schlafmanagment, Ernährungscoaching, Änderung der Übungen, etc.

Bewegungstests werden vor und nach jeder Therapie gemacht. Häufig ist ein sofortiger Unterschied nach Behandlungen spürbar (leichter, weiter, weniger schmerzhaft…). Dies hilft mir als Osteopath detaillierter einzuschätzen, wie das Problem ursächlich entsteht, und wie wir es positiv beeinflussen können.

Abschließend bekommen Sie Übungen, mit denen Sie das Problem bestmöglich selbst in den Griff bekommen. Mein Ziel als Therapeut ist es, Sie raschestmöglich von mir unabhängig zu machen.

Fels- und Bergerfahrung

Seit 2008 widme ich mich dem Kletter- und Bergsport. Zwischendurch auch sehr intensiv. Vorzugsweise am Felsen, mehr sport- und alpinklettern als bouldern. In den Wintermonaten ist das Hallenbouldern eine lustige Abwechslung.

Im Sportklettern um Graz konnte ich einige 8as (UIAA: 9+/10-) und auch 8b (UIAA: 10) punkten. Die Routen „Comici“ (UIAA: 7) und „Hasse-Brandler“ (UIAA: 8+) an der Nordwand der Großen Zinne waren ein Highlight meiner alpinen Erfahrungen. In Südamerika konnte ich meine höchsten Bergbesteigungen machen: Tocllaraju (6.034m), Cotopaxi (5.897m) und Ishinca (5.530m).